Hallo Freunde!
Die 51. Saison der Fußball Bundesliga hat sich Mitte Mai dem Ende geneigt. Anlass genug, um sie noch einmal Revue passieren zu lassen.
Mit einem genialen zweiten Platz verpassten unsere Amateure zuletzt nur knapp die Relegation für den Aufstieg in die 3. Liga. Sportlich jedoch war die U23 vom VfL Wolfsburg am Ende besser und hat den ersten Platz der Regionalliga Nord verdient. Dass für den Aufstieg dann noch ein Relegationsspiel notwendig ist, ist einfach eine Frechheit, bringt uns aber zum nächsten Thema, welches den geneigten Bremer nach dem eigenen Nichtabstieg wohl am meisten beschäftigt haben dürfte. Dem H?V ist es durch das Geschäftsmodell Relegation doch tatsächlich mit sage und schreibe 27 Zählern gelungen, in der höchsten deutschen Klasse zu bleiben und schämt sich mal so gar nicht dafür. Dass sich wohl auch kein anderer Club bereitwillig und einsichtig herabsetzen ließe, davon ist wohl auszugehen, aber solche Jubelstürme sind eindeutig zu viel des Guten. Daher sollte der Fokus auf der endgültigen Abschaffung dieser sportlich 100% unfairen Regel liegen.
Das letzte sportliche Kräftemessen im Champions League Finale ging, wie so häufig, auch dieses Mal wieder an den Falschen. Mit einem Bruchteil eines zumindest vergleichbar niedrigen Etats, geschah in der 93. Minute das Unglaubliche. Der „kleine“ Madrider Club Athletico kassierte in der Nachspielzeit den Ausgleich und ging anschließend unter. Sehr schade – ist doch eher den „kleineren“ Clubs der Erfolg zu gönnen.
Mit der Wahl des Vereinsmodells beim H?V beschäftigte sich die letzte Fanaktivität vergangener Saison. Mit ca. 87% der Stimmen wählten die Mitglieder des Clubs ein neues Modell: HSVPlus, welches die Ausgliederung der Profi-Fußballabteilung und eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vorsieht. Noch am letzten Bundesliga Heimspiel des SVW gab es in der Kurve Banner mit Aussagen zu dieser Thematik zu lesen. Die Message war deutlich: Vereinsstrukturen zerstören, um noch mehr Knete zu versenken? HSV NOT FOR SALE! Dass diese Aussagen in eben unserer Ostkurve zu lesen waren, verblüffte bestimmt einige. So verstehen noch viele nicht, wie Fans ihren Verein in großen Teilen für die Spielchen anderer aufs Spiel setzen und diesen damit entwürdigen. Als Werderaner mögen wir diese Hamburger nicht und es wäre uns das Liebste gewesen, sie absteigen zu sehen. Zumal sie es auch einfach nicht verdient haben, in der 1. Liga zu bleiben. Diese Art der Enteignung jedoch wünschen wir niemandem. Denn schlussendlich sind damit lediglich der weiteren Einflussnahme von Investoren die Türen geöffnet worden. Armer H?V.
Ein weiteres Highlight stellte sich zur erneuten Diskussion. Dabei ist nicht der Inhalt, sondern viel eher die Zusammensetzung das eigentliche Highlight. So wurde vor einiger Zeit in der Liga – genauer gesagt unter den Vereinsbossen – abgestimmt, ob man nun die Torkamera haben will oder nicht. Das Ergebnis sollte bekannt sein. Genügend Bosse wollten dies nicht. Nun ergab sich – welch ein Zufall – im DFB Pokalfinale ein Tor, welches nicht gegeben wurde. Vielleicht hat es der Schiri nicht gesehen, vielleicht hat er es nicht sehen wollen oder aber er hat sich im Vorfeld auch einfach nur gut beraten lassen. Und weil dies nun alles so furchtbar unglücklich war, bietet der DFB dankenswerterweise eine erneute Abstimmung an. Nun kann man dieses Thema ja sehen wie man will, jedoch dürfte klar sein, dass zumindest aus Fan-Sicht mit Einzug dieser Technik ein weiteres Stück Emotionen verschwinden würde. Könnte es aus Sicht der Vereine gerade noch verständlich sein, dafür zu stimmen, sollte es einen jeden von uns doch nachdenklich machen. Denn wer will dann noch fluchen, streiten, weinen, sich freuen oder das Ding endlos ausdiskutieren? Genau. Keiner! Daher sagen wir Nein zur Torkamera!
Aber auch bei uns lag in der vergangenen Zeit einiges auf dem Tisch: So konnten wir nach langer Vorbereitung zu Beginn der abgelaufenen Saison endlich offiziell als Fanbündnis Bremen an den Start gehen und viele Dinge anpacken. Dabei lag und liegt unser Hauptaugenmerk auf fanrelevanten Themen.
Ein paar Erfolge konnten wir unserer Meinung nach in der ersten Saison schon einfahren. Spontan fällt uns da beispielsweise der Versuch von Werder ein, dass sich Gästefans durch das Spielen ihrer Vereinshymnen vor Anpfiff angeblich ein Stück heimischer fühlen sollten. Dies wurde bekanntlich zu Beginn der Rückrunde dann endgültig eingestellt. Oder auch die Fanbedingungen, die wir in Osnabrück bei unserem Testspiel vorgefunden haben, welche katastrophal waren. Auch hier haben wir einiges bewegen können. Abschließend stand aber und steht immer noch eindeutig der diskutierte Namensverkauf des Weserstadions in unserem Mittelpunkt. Des Weiteren sind wir natürlich an weiteren aktuellen Themen dran, bei denen wir hoffen, mittel- bis langfristig Verbesserungen für uns Fans herbeiführen zu können. Dafür benötigen wir aber mehr Engagement, welches wir hoffentlich in Zukunft verstärkt in euch wecken können. Der Zuspruch und die Mithilfe waren in Teilen für eine so neue Institution zwar recht ordentlich, jedoch bedarf es in anderen Bereichen vieler weiterer Mitstreiter, aber auch eurer Beobachtungsgabe sowie Meinungen und Diskussionen.
Wie schon angedeutet, ist das wohl aktuell wichtigste Thema der Erhalt unseres geliebten Stadionnamens. Dass am Ende der Saison hierzu mehrere zehntausende Flyer verteilt wurden und in nächster Zeit vermehrt in der Stadt Postkarten mit tollen Motiven dazu zu finden sein werden, ist dabei nur ein Punkt und nicht das Ende der Bemühungen. Gerade nun, wo auch wir einmal durchschnaufen wollen, dürfen wir nicht dem Irrglauben verfallen, dass in der Sommerpause auch die Geschäftsführung und Marketingabteilung ein bis zwei Gänge zurückschalten. Ganz im Gegenteil. Daher gilt es, dieses Thema weiterhin aufrecht zu erhalten, es mit Diskussionen zu füllen und wachsam zu bleiben. Wir versprechen euch zwar hier genauso, weiter für euch am Ball zu bleiben, wie wir es bei anderen Themen tun, jedoch sind und bleiben es eure Stimmen, die dem Ganzen erst den Nachdruck verleihen, den es benötigt, um Ergebnisse in unser aller Sinne zu erzielen.
Daher glaubt nicht jeden Quatsch, der sonst wo geschrieben steht und nehmt diesen nicht unkritisch und kommentarlos hin. Seid noch selbstbewusster und in dem Wissen unterwegs, dass gerade wir Fans ein wichtiger Teil des Vereins sind und versucht unserer Stimme Gewicht zu verleihen!
Wir bedanken uns für das vergangene Jahr und hoffen auf noch mehr Köpfe und Hände sowie weiterhin eure Stimmen und viele Stimmen mehr!
Nun sind mit Abschluss der letzten Saison die bestehenden Mitgliedschaften ausgelaufen. Für die neue Saison bedeutet das für all diejenigen unter euch, die uns (wieder) in Form einer Fördermitgliedschaft unterstützen wollen, diese neu oder erneut auszufüllen. Dazu bekommt ihr ab dem ersten Heimspieltag wieder die Möglichkeit an unserem Stand vorm OKS. Mit eurer Spende für die Mitgliedschaft bildet ihr den finanziellen Grundstein dafür, dass wir auch weiterhin unsere und eure Themen mit Materialien und Aktionen unterstreichen können.
Darüber, wie es in der neuen Saison für uns weitergeht, werden wir später mehr verraten. Bis dahin werden auch wir kurz durchatmen, ohne dabei natürlich unser gutes altes Weserstadion aus den Augen zu verlieren.
In diesem Sinne noch eine schöne Sommerpause und eine in jeder Hinsicht positive Saison 2014/2015.
Euer Fanbündnis Bremen