Archiv für Februar 2014

Vereinshymnen der Gastmannschaften im Weserstadion

Mittwoch, 26. Februar 2014

Wir haben bei der Fanbetreuung von Werder Bremen angefragt, aus welchem Grund seit dieser Saison die Vereinslieder der Gastmannschaften vor dem Spiel abgespielt wurden. Die Antwort darauf war, dass unser Verein „den Gästefans ein positives Stadionerlebnis ermöglichen möchte“.

Natürlich blieben wir an diesem Thema dran, denn dies wollten wir so nicht auf sich beruhen lassen. Wir haben daraufhin dazu u. a. eine Umfrage auf unserer Facebook-Seite gestartet und uns intensiv unter den Fans umgehört und eure Meinung dazu eingeholt.
Wie von uns erwartet, ist eure Meinung dazu insgesamt mehr als negativ ausgefallen. Viele dieser auf Facebook von euch geposteten Kommentare haben wir ungefiltert, aber anonym, an die für diese Neuerung zuständigen Personen weitergeleitet.

Weiterhin haben wir ihnen mitgeteilt, dass wir somit im Namen vieler Fans die Meinung vertreten können, dass das Abspielen der Gasthymnen absolut unnötig ist, unter Heimfans wenig Akzeptanz findet und an der Idee der Respektzollung vorbeigeht. Zudem haben wir unsere Auffassung der Ermöglichung eines positiven Stadionerlebnisses für Gästefans dargelegt.

Mit Freude können wir euch nun vermelden, dass wir bald darauf die folgende Antwort vom Verein erhielten:
„Vielleicht haben Sie es schon festgestellt – wir haben uns nach einer Testphase entschieden, die Gasthymne nicht mehr zu spielen…“

Wir begrüßen diese Entscheidung sehr und können nun dieses Kapitel erfolgreich abschließen.

Gedanken eines Werderfans

Sonntag, 23. Februar 2014

Es hat uns eine Mail von einem Werderfan erreicht, in dessen Worten wir uns ganz gut wiedergefunden haben und die zur aktuellen Lage Werders, sowie zur aktuellen Gefühlslage vieler Fans passen könnten. Daher sind wir gerne bereit, diese Zeilen zu veröffentlichen:

Es wird viel geschrieben über unseren Verein. Ich möchte auch gar nicht bestreiten, dass es schon seit längerem suboptimal läuft, allerdings störe ich mich schon seit geraumer Zeit an einem Gros der „Fans“. Erst gestern [gemeint ist das Heimspiel gegen Borussia Dortmund] musste ich wieder auf der Nordgeraden einiges an unqualifizierten Kommentaren ertragen. Damit meine ich nicht den fehlenden Sachverstand, sondern rassistische Bemerkungen, oder wie bitte kann ein Herr in den besten Jahren Sätze wie „kann der Neger nicht endlich mal ein paar Bälle dahinten raus holen?!“ von sich geben? Dass die Karten dort 640 Euro kosten, sei nur am Rande erwähnt. Ähnliches habe ich vor 3 Jahren auf der Südtribüne erlebt. Spiele wurden und werden am laufenden Band beleidigt, wenn auch nicht immer rassistisch, aber definitiv unter der „Gürtellinie“. Ich frage mich, ob es die selben Herren (bislang habe ich es in diesem Ausmaß nur von dem Geschlecht erlebt) sind, die vor vielen Jahren noch in der Lage waren, ihrer Mannschaft volle Rückendeckung zu geben, als, oder gerade weil, zu diesen Zeiten nur ca. 8.000 im Stadion waren. Hat das Leben sie so verhärtet? Oder waren sie damals noch nicht so erfolgsverwöhnt? Was es auch ist, es ist mir egal! Ich habe keine Lust mehr, mir alle zwei Wochen die schlechte Laune der Leute anzuhören, denen es anscheinend gut in den Kram passt, ihren Frust über ihre langweilige Ehe und ihren miesen Job raus lassen zu können. Entschuldigt bitte die Polemik an dieser Stelle, aber es erscheint tatsächlich sehr oft so.

Was mich sehr traurig macht, ist die mangelnde Unterstützung der Masse. Es ist leicht, zu feiern wenn alles läuft und natürlich war die Champions League Zeit oder das Double großartig, aber wo bitte bleibt da die Verbundenheit zum Verein? Ich kann natürlich nur für mich sprechen und sagen, dass ich den Verein und die Stadt liebe und es für mich deshalb nicht nachvollziehbar ist, dass man so oft das Negative verstärkt. Was wollen wir erreichen? Ich denke zur Zeit den Klassenerhalt. Wenn ich weiß, dass wir aktuell nun mal diese Mannschaft haben und die Qualität ggf. begrenzt ist und das Selbstbewusstsein bei dem ein oder anderen aktuell nicht so ausgeprägt ist, was wird dann wohl besser funktionieren?

Es hat sich so eine gesellschaftliche Grundstimmung eingeschlichen, die es duldet, „immer gegen etwas zu sein“. Oft natürlich unter dem Deckmantel der Anonymität in diversen Foren und nervigen Shitstorms! Wie kann ich mich darüber mokieren (oder gar aus dem Verein austreten), dass Werder Wiesenhof als Sponsor hat, wenn ich weiterhin meine abgepackte Wurst bei Lidl und Co kaufe? Ist es nicht an der Zeit, das Positive zu verstärken? In dem Fall entweder Vegetarier zu werden oder das Fleisch von Anbauverbänden wie z.B. Demeter zu kaufen? Mal ganz abgesehen davon, dass meines Wissens die Allianz bis vor kurzem noch fleißig an Lebensmittelspekulationen beteiligt war und Bayer sich sehr lange geziert hat, die „Bluter“ zu entschädigen… Es ist natürlich leichter zu meckern und sich nicht zu engagieren. Frei nach dem Motto: „Wer nichts macht, macht nichts falsch“. Klatschen für die Mannschaft? Fehlanzeige! Ein guter Pass: muss man nicht kommentieren! Aber zieht der Schiedsrichter eine Karte oder trifft eine vermeintliche Fehlentscheidung: da mutiert selbst der stillste Sitznachbar zum Tier. Beschimpfen geht immer. Welch positive Energie!

Warum werden die Ultras von der (Boulevard?) Presse zerrissen, auch wenn sie weder rechts, noch links, noch gewaltbereit sind, sondern bedingungslos für ihren Verein stehen, sich engagieren, Stimmung machen und uns mit tollen Choreos überraschen? Oft selbstkritisch, reflektierend und weltoffen, was man bestimmt nicht von jedem Fan auf den teureren Plätzen sagen kann. Rühmen wir uns nicht alle ein wenig, wenn man Stolz von der Stimmung und Atmosphäre in vielen Bundesligastadien spricht?

In Bremen bedarf es wahrscheinlich erst wieder einer Aktion, damit jeder versteht, dass wir im Abstiegskampf sind und wenn man keine Lust auf zweite Liga hat, doch lieber mal ein wenig die Klatschpappe benutzt. An anderen Tagen sind Hände und Mund wohl eher auf dem Park and Ride Platz geblieben oder nur für verbalen Müll dabei. Ich war immer so stolz darauf, Werder Fan zu sein, eben anders als die in Hamburg, die nach drei Unentschieden schon ihre Mannschaft auspfeifen. Hab den harte Kern bewundert, der auch mal den Werderbus angehalten hat, um friedlich mit der Mannschaft zu diskutieren, den Dialog zu suchen, um die Enttäuschung dazulegen. Aktuell bin ich mehr genervt von dem, was auf den Rängen passiert, als von dem, was auf dem Platz passiert oder eben nicht passiert.

Ich hoffe sehr auf den Verbleib in der ersten Liga und bin dankbar für die Erfolge und vielen schönen Momente die Werder mir schon beschert hat. Und natürlich für ein Stadion in der Stadt mit Kneipenanbindung und Leben:-)

Lebenslang Grün-Weiß
Vanessa

Fanfreundliche Bedingungen im Stadion vom VfL Osnabrück #2

Mittwoch, 19. Februar 2014

Wie wir bereits berichteten, sind uns im Rahmen unseres Testspiels beim VfL Osnabrück im Stadion einige Dinge aufgefallen, die wir im weiteren Verlauf nicht unkommentiert ließen.
In einem Telefonat mit einem Mitarbeiter des VfL Osnabrücks hatten wir unsere Kritikpunkte kundgetan und darum gebeten, sich dazu zu äußern, wie es zu den verschiedenen Aspekten kommen konnte und inwieweit dort eine zeitnahe Besserung eintreten kann.

Schon nach kurzer Zeit konnten wir euch vermelden, dass wir eine Antwort erhielten und der VfL bereits Verbesserungen umgesetzt hatte.

Nun ist es so, dass wir uns vor kurzem selbst ein Bild vor Ort gemacht haben.
Es ist tatsächlich so, dass der Widerhakensperrdraht (NATO-Draht) zum Teil verschwunden ist, doch leider nicht aus dem ganzen Stadion.
Wir konnten eine Verbesserung der WC-Situation feststellen: es wurden tatsächlich Dixi-Toiletten aufgestellt.

Weiterhin gab es als Alternative zur Bratwurst ein vegetarisches Angebot in Form von Brezeln.
Wir nahmen unseren Besuch zum Anlass dafür, den VfL nochmals zu kontaktieren. In dieser E-Mail bedankten wir uns vorab dafür, dass der Verein so schnell reagiert hat und unsere geäußerten Bedenken zum Anlass nahm, diese Verbesserungen der Fanbedingungen im eigenen Stadion durchzuführen.

Doch die Situation mit dem Widerhakensperrdraht können und wollen wir so nicht auf sich beruhen lassen.
Dieser Widerhakensperrdraht hängt teilweise so tief, dass größere Personen (ab ca. 1,70 m), die direkt davor stehen, mit dem Kopf an den Draht stoßen können. Dies ist im Eingangsbereich in Richtung Tribüne der Fall.
Dieser überaus messerscharfe Draht ist und bleibt in Stadien eine Gefahr und kann in bestimmten Situationen zu einer lebensbedrohlichen bzw. gefährlichen Falle werden. Und zwar ganz unabhängig davon, ob sich Personen ganz bewusst Zutritt zu verbotenen Bereichen beschaffen wollen oder nicht.

Somit haben wir den VfL darum gebeten, dass diesbezüglich eine bessere bzw. andere Lösung gefunden werden muss.
Natürlich bleiben wir weiterhin an dem Thema dran und halten euch auf dem Laufenden.
Falls auch euch bei Auswärtsspielen etwas negativ auffallen oder widerfahren sollte, so setzt euch mit uns in Verbindung und berichtet uns darüber.

Offener Brief an die Mannschaft und Fanszene

Donnerstag, 13. Februar 2014

Eine Frage der Ehre

Eine Mannschaft, ein Neuanfang, einige Schwierigkeiten. So in etwa liest es sich seit geraumer Zeit sowohl in den Medien, als wohl auch in den Köpfen von so Vielen.

Viel gab es nicht fürs Herz in den vergangenen Monaten. Die Mannschaft war stets im Umbruch, nicht aber auch stets bemüht.
Gegen Augsburg war man wieder einmal am Tiefpunkt angelangt. Gegen Dortmund sah man dann eine andere Einstellung. Das Ergebnis jedoch war ähnlich. Viele Gegentore, keine Punkte. Dem Abgrund nahe.

Doch auch dieses Mal wieder wurde insgesamt Fassung bewahrt. Eine positive Eigenschaft des Bremer Publikums. Obwohl dies nicht selbstverständlich ist.
Selbstverständlich ist aber, dass nicht vergessen werden kann, dass mühevoll erkämpfte Bälle auch schnell, recht mühelos wieder verloren gehen und dass Rückfälle in weniger kampfbetonte Verhaltensweisen einfach zu häufig Einzug halten. Bremer Verständnis ist kein Gummiband.

Der kollektive Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft, der gelang schon zum Ende der vergangenen Saison. Dort zeigte sich, dass nicht das Marketing oder sonstige PR den Verein Werder Bremen ausmachen. Es war eben dieser Schulterschluss. Und warum? Weil es, das hat das Ergebnis gezeigt, ganz und gar richtig war!

Nun stecken wir wieder gemeinsam in einer schwierigen Situation. Natürlich sind wir es, die für die Leistung anderer – nicht zuletzt um unserer Unterhaltung Willen – zahlen. Sicher besteht somit auch der Anspruch zu kritisieren. Und dies auch durchaus unangenehmer, als es bis dato der Fall war. So sicher wie dies, ist jedoch auch, dass Kritik, wenn sie angebracht ist, auch richtig angebracht werden muss, damit etwas dabei herumkommt.
Dies ist für treue Fans selbstverständlich, wenn auch nicht immer einfach. Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken, ist demnach wohl unser ganz persönlicher Teil der anfangs erwähnten Schwierigkeiten.

Was also tun?

Den erneuten Schulterschluss suchen!

Einbahnstraßenfußball ist dabei allerdings nicht unser Ding. Sprich, die Mannschaft ist gefordert, es uns gleich zu tun!

Daher fordern wir euch auf, Jungs, und zwar unmissverständlich:

Reißt euch zusammen. Spült mal ordentlich den Kopf frei. Besinnt euch auf eure Fähigkeiten. Jeder von euch besitzt diese Qualitäten. Keiner von euch braucht sich zu verstecken.
Der Schlüssel liegt im Inneren eines Jeden selbst!
Nehmt Kontakt zu euren Fans auf. Seid nicht scheu. Macht euch Gedanken, wie euer Teil unseres gemeinsamen Schulterschlusses aussehen kann. Wie er aussehen muss! Hört auf zu heulen und nehmt die Herausforderung an. Jeder selbst hat es in der Hand, das Ruder rumzureißen.

Durch Kampf und Leidenschaft zum Klassenerhalt und Derbysieg – das ist es, was für uns wichtig ist. Und zuletzt wohl doch auch für euch, oder?

Fanbündnis Bremen & Dachverband Bremer Fanclubs

Streiten oder nicht – das ist hier die Frage!?

Montag, 10. Februar 2014

Jüngst konnten wir es aus der Presse entnehmen. Wiesenhof und Werder verlängern ihre Geschäftsbeziehungen um weitere zwei Jahre.
Weitere zwei Jahre also, in der sich die Fangemeinde zu spalten scheint.
Viele qualifizierte, kritische und rein emotionale Aussagen durchzogen bereits in den vergangenen Jahren die Fanlandschaft. Die Einen konnten und wollten nicht an sich halten, die Anderen waren genervt von so vielen fußballfernen Diskussionen. Die Einen, weil sie die Skandale um diesen Betrieb in Puncto Moral nicht in Verbindung mit ihrem Verein gebracht haben wollten, die Anderen, weil die Welt und das Leben an sich schon kompliziert genug sind und es schließlich um Fußball und ums Geschäft geht.

Richtig! Richtig was? Beides ist vermutlich irgendwie richtig!

So können wir uns als Fanbündnis nun zu diesem Thema äußern oder es auch lassen. Gerecht werden können wir jedenfalls nicht beiden Parteien. Eine Meinung zu diesem komplexen Thema haben wir dennoch.

Diese zu äußern, fällt uns auch gar nicht schwer. Die Schwierigkeit liegt eher darin, sie so zu übermitteln, dass sie nachhaltig wirkt und nicht nur eure Zeit verschwendet.

Um es kurz zu machen: wir lehnen das Arrangement unseres Verein mit dieser Firma ab!

Dies lässt sich scheinbar leicht mit den Gegebenheiten begründen, welche bezüglich des Unternehmens Wiesenhof seit vielen Jahren regelmäßig öffentlich dargestellt und aufgedeckt werden.
Zwar muss sich auch jeder von uns in gewissen Situationen hinterfragen, ob er auch wirklich hinter seinen eigenen moralischen Werten immer zu 100% steht, denken aber, dass wir als Privatpersonen hier eine ganz gute Figur machen.
Dies sind aber nicht die einzigen Aspekte, die uns an der fragwürdigen Zusammenarbeit von Werder und Wiesenhof zweifeln lassen und die uns verbittern. Schon die Beziehungen zu KIK, betandwin/we win!/bwin und zur Citibank/So geht Bank heute/Targobank waren aus moralischer Sicht inakzeptabel. Auch andere Sponsoren überzeugten nicht gerade durch verantwortungsvolles Handeln.

Was jedoch darüber hinaus ganz erheblich und schwer im Magen liegt, ist etwas Anderes – um einmal den Pfad der Gerechtigkeit zu verlassen und uns wieder auf gewohnte Fanwege zu begeben.

Das Trikot eines Vereins ist eine recht heikle bis anbetungswürdige Sache. Viele brauchen stets das neueste. Auch ältere Exemplare sind gerne gesehen. Hauptsache, man trägt das W auf der Brust. Dafür zahlen wir heute im Schnitt 80€. Ein wirklicher Batzen Geld – über den Sinn, diesen für ein Stück Stoff, geschweige denn für 13 geschmolzene PET-Flaschen, auszugeben, lässt sich nun wieder streiten. Dies tun wir aber an dieser Stelle nicht.

Das Objekt der Begierde nun aber mit einem Logo eines Unternehmens zu akzeptieren, dem man kritisch bis feindlich gegenüber steht, ist dann noch einmal eine andere Nummer. Fügt man hinzu, dass zusätzlich auch noch für die Liga und den Sportausrüster geworben wird (der im Fall Nike ebenfalls – glaubt man den Recherchen diverser Medien – nicht gerade menschenfreundlich eingestellt ist), dann drängt sich heutzutage vielleicht immer mehr Fans der Gedanke auf, dass es unter diesen Umständen vielleicht doch gar nicht so cool ist, sich für viel Geld das W auf die Brust schneidern zu lassen.

Nun geht es in der Regel im Sport ja nicht mehr nur um den Sport selbst, sondern auch um das liebe Geld. Zwar lassen sich Erfolge immer noch nicht kaufen – der langfristige schon gar nicht –, wovon aber so einige Funktionäre bis heute noch nicht zu überzeugen sind. So eifern alle in geschäftmännischer Manier dem schnöden Mammon hinterher, als gäbe es kein Morgen mehr. Das dies so ist, ist unbestritten, doch es ist – und nun wird es interessant – ja nicht immer schlecht.
Ein Verein oder eine GmbH&CoKG aA o.ä. sind in den Profibereichen oft vielfach mit Menschen besetzt, deren Existenz meist vom sportlichen, mindestens aber vom wirtschaftlichen Erfolg abhängt. Diese Art der Verantwortung ist, das lässt sich nun mal nicht wegreden, auch eine Verantwortung.
Auch viele, vermutlich sogar zu viele Fans, fühlen sich sicherer und wohler, wenn auf dem Platz Stars stehen, die mit viel Geld möglichst lange für ihren Verein und damit ja auch irgendwie für sie selbst spielen. Da geht es uns hin und wieder ähnlich. Wir sind ja schließlich auch „nur“ Fußballfans.
Dass die Hatz nach den Millionen aber eben auch sozial und vor allem menschlich reihenweise zu Krisen, bis hin zur Zerstörung ganzer Gesellschaften und Lebensformen führt, kann man und sollte man aber auch nicht vergessen.

Was hat das alles noch mit Wiesenhof oder aber dem Trikotsponsor allgemein zu tun?
Viel, wenn man etwas hinter die Kulissen schaut. Wenig, wenn es einen nicht interessiert, was hinter dem Vorhang geschieht.

Wir jedenfalls, gönnen unserem Verein die Kohle, die sie damit scheffeln, um konkurrenzfähig zu bleiben. Wir erwarten aber auch von diesem, dass große Worte zum Thema „soziale Verantwortung“ nicht beim Festgeldkonto anfangen und dort auch aufhören.
Hohe Erwartungen, die wir alle vermutlich an uns selbst auch stellen. Der bloßen Verführung können wir jedoch vermutlich im Alltag auch nicht immer widerstehen.
Dennoch bleiben wir dabei. Wiesenhof ist – genau wie in der Vergangenheit beispielsweise KIK – für uns als Fan unseres Vereins inakzeptabel.

Das „Trikot“, welches wir in minderwertiger Qualität (wenn man diese mit der Qualität der Spielertrikots vergleicht) für schlappe 80€ erstehen und das wir obendrauf noch gratis für Ausrüster, Liga und für einen Sponsor, den man selbst arg kritisiert, zur Schau tragen, kann so nur an Bedeutung verlieren.
Die Vereine täten gut daran zu erkennen, dass die Interessen der Fans diesbezüglich in Zukunft mehr einbezogen werden sollten.

So wünschen wir uns von unserem eigenen Verein, beziehungsweise dessen Offiziellen, als ersten Schritt die Wiederherstellung der eigenen Handlungsfähigkeit in Bezug auf die Sponsorenwahl.
Wer weiß – vielleicht geht unser Verein in diesem Zusammenhang mittelfristig ähnlich verträgliche Wege, wie beim Erhalt der Identifikationsfaktoren „Stadionname“ und „Flutlichtmasten“. Das wäre ihm, und nicht zuletzt auch uns, doch zu wünschen.

In diesem Sinne,
Fanbündnis Bremen