Ein Derby wie kein anderes!
Wir versuchen da anzusetzen, wo andere aufhören zu diskutieren und auch da, wo andere vielleicht schon den Faden verloren haben.
Uns geht es darum, dass die Fanszene näher zusammen rückt und vor allem geht es uns um die Stärkung der Gemeinschaft der Fans.
Deswegen betrachten wir die Diskussionen um das 100. Derby mit Sorge.
Zuallererst möchten wir auf etwas ganz Wesentliches hinweisen. Wir haben festgestellt, dass vielfach die Freude über das gewonnene Spiel gegen den HSV verflogen ist – was uns wirklich ganz und gar unverständlich ist.
Leute, wir haben das 100. Derby gewonnen und dabei wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt und vor allem damit einen unmittelbaren Konkurrenten etwas auf Abstand gebracht! Im Abstiegskampf hat unsere Mannschaft in einem kämpferisch starken Spiel gegen den HSV gewonnen. Es herrschte eine wunderbare Stimmung und das ganze Stadion hat unsere Mannschaft angefeuert und ebenfalls alles für einen Sieg gegeben.
Eröffnet wurde dieses Spiel durch eine atemberaubenden Choreo, die in aufwendiger Arbeit monatelang vorbereitet wurde und über die vielerorts noch immer gesprochen wird. Aus vielen Städten Deutschlands wurde dazu gratuliert und wir denken, das Herz eines jeden hat höher geschlagen, als er diese gesehen hat und war mit Sicherheit auch ein kleines bisschen stolz darauf, dass unsere Fanszene so etwas Grandioses zustande gebracht hat.
Wir haben somit etwas ganz Einzigartiges erlebt und waren Teil des Ganzen. Wir finden es nun umso bedauernswerter, dass aufgrund der Diskussionen nach dem Pyrovorfall viele gar nicht mehr von alledem sprechen.
Wir Fans konnten uns erhobenen Hauptes von diesem Derby verabschieden – mit der Gewissheit, dass wir weiterhin die Nr. 1 im Norden sind. Halten wir also nochmal kurz inne und versuchen uns daran zu erinnern: haben wir nicht die Atmosphäre im Stadion und die Stimmung genossen und sind wir nicht alle voll darin aufgegangen?
Natürlich lässt sich der Pyrovorfall keinesfalls wegdiskutieren. Doch wir wollen nicht, dass sich jetzt die Fanszene spaltet. Deswegen rufen wir dazu auf: lasst es nicht zu, dass dies passiert! Wir Fans sollten weiterhin Zusammenhalt beweisen, damit wir die Mannschaft zu 100% unterstützen und vor allem, damit wir am Ende der Saison gemeinsam den Klassenerhalt feiern können.
Gerade jetzt benötigt unsere Mannschaft die Unterstützung aller Fans. Und dazu gehört es auch, gemeinsam Stimmung zu machen. Warum bitte soll man sich auch so leicht aus der Spur bringen lassen? Wollen wir etwa gerade in dieser Situation lediglich die großen Kritiker spielen? Gibt es nicht ständig irgendwo irgendetwas zu kritisieren?
Dass der Verein Strafen nach diesem Vorfall verhängt, ist konsequent. Doch wir fragen uns, inwieweit es der Stimmung im Abstiegskampf zuträglich ist, wenn man z. B. Choreos verbietet? Kommt diese Kollektivbestrafung der Ostkurve zum richtigen Zeitpunkt? Auch der Vereinsführung sollte nicht daran gelegen sein, dass sich die Fanszene spaltet und sich dieses entsprechend auf die Stimmung im Stadion und damit auch auf die Mannschaft auswirkt.
Natürlich ist Pyrotechnik ein schwieriges Thema und innerhalb der Fanszene sehr umstritten. Unserer Meinung nach obliegt es jedoch der Verantwortung anderer Institutionen, diesen Vorfall zu hinterfragen und zu beleuchten. Wir haben es zu unserem Auftrag gemacht, Fankultur zu erhalten und die Fanszene zu vereinen, um gemeinsam Dinge zu bewegen, die im Interesse aller sind. Somit liegt uns viel daran, dass sich dieser Vorfall nicht auf die gesamte Fanszene auswirkt. Daher möchten wir versuchen, die Dramatik etwas herunter zu fahren.
Es wurde nach 15 Jahren mal wieder Pyrotechnik in Bremen verwendet. Dieses eine von vielen Stilmitteln innerhalb der Fanszenen ist sicher zu diskutieren. Der Abschuss von zwei Raketen (Clips) ist jedoch ganz und gar inakzeptabel und zugleich von der aktiven Fanszene verpönt, weshalb wir sicher sind, dass diese nicht aus diesen Reihen kamen. Wir wünschen uns im Sinne aller, menschlichere Reaktionen auf allen Ebenen. Angefangen mit dem Schreibstil im Internet bis hin zu Sanktionen aus der Chef-Etage. Weder sind Verbrecher am Werke gewesen, welche eingesperrt werden müssen, noch müssen alle für die Aktion bestraft werden – wie beispielsweise im Falle angedrohter „Preiserhöhungen“ oder „Auswärtsdauerkarten“.
Warum dies alles eigentlich? Wir wundern uns, wie die Zusammenarbeit mit den Fans und insbesondere denen, die für die aufwendigen Choreografien verantwortlich sind, so häufig gelobt wird und dann urplötzlich von alledem nichts mehr gewusst werden will und stattdessen von Verbrechern die Rede ist. Dies sind Reaktionen, mit denen aber auch wirklich rein gar nichts zu bewirken ist. Um ein Problem zu lösen, sollte man sich diesem zuwenden und sich ihm nicht verschließen. Ein Weg, den es zu gehen gilt – im Sinne aller!
Hier in Bremen ist dies bis dato leider nicht gang und gäbe. Unser Anliegen ist es, dies zu ändern. Egal wie und egal wie lange es dauert.
Unterstützt uns dabei!
Euer Fanbündnis Bremen